Bolinhas aus der Tonne

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2019 - 2021

  Unendliche Einsamkeit...

2019 verbrachten Susanna und Stefan K. zusammen mit ihrem Sohn mal wieder ihren Urlaub auf Madeira. Das Ferienhaus war gerade gemütlich eingerichtet, als der junge Mann von einem seiner Streifzüge durch die Umgebung nach Hause kam. Er sagte: "Mama, da oben auf dem Berg ist ein Hund". Mit diesem einen Satz begann eine zweijährige, rührende Geschichte, die, um es vowegzunehmen, in einem Happyend für einem armen, einsamen Hund enden sollte.

Bolinhas

Hinter dem Ferienhaus befindet sich ein Berg und in der Mitte diese Anhöhe haben Anwohner aus dem Ort ein paar kleine Felder angelegt. Davon wollte Susanne sich selbst überzeugen und ist mit ihrem Sohn den Berg hinauf gegangen. Nach etwa 20 Minuten kamen sie zu den kleinen Agrarflächen, welche die Leute dort an den Steilhang mühsam angelegt hatten. Inmitten dieser kleinen Felder befand sich dann auch der Hund. Er war an einer umgekippten Tonne an einer kurzen Kette angekettet worden. Zum Schutz gegen Sonne und Regen hatte man ein Wellblech als Dach an die Tonne befestigt. Neben der Tonne befand sich ein Plastikbehältnis mit Wasser und ein Kochtopf mit einer undefinierbaren Masse drin.

Der kleine Kerl war dann neugierig auf seine Tonne gekrochen um die Besucher vorsichtig aus der Ferne zu beschnuppern und zaghaft mit dem Schwanz zu wedeln. Er war dünn, aber freundlich. Seit diesem Tag sind Susanna und ihre Familie jeden Tag zu ihm hoch, um ihn zu füttern und zu besuchen. Denn dort oben ist nichts. Er war den ganzen Tag allein bei Sturm und Regen, bei Sonne und Wind. Und dann die unendliche Einsamkeit!!! Tagelang keine menschliche Seele, keine Beschäftigung oder Ablenkung. Nichts!!! Und maximal ein Bewegungsradius von der Länge der Kette. 1 m! Wie wir später erfahren haben, befand sich Bolinhas schon seit fünf Jahren in seinem Gefängnis.

Bolinhas an der Kette

Immer wenn sie kamen, hat er sich sehr gefreut und nach einiger Zeit konnten sie ihn sogar streicheln. Er wurde immer zutraulicher. Der Abschied nach drei Wochen fiel extrem schwer. Susanna und Stefan hatten schon mit dem Gedanken gespielt ihn einfach zu befreien, aber sie wollten keinen Ärger haben. Leider haben sie in dieser Zeit auch niemand angetroffen, um über den Hund zu sprechen. Auch die Leute aus dem Dorf konnten keine Auskunft darüber geben.

Und so sind Susanna und Stefan jedes Mal, wenn sie wieder auf Madeira waren, zu ihrem Freund hoch, um ihn wenigstens in den paar Wochen ein bisschen Geborgenheit geben zu können. Und endlich konnten die beiden dann 2021 die Besitzer von Bolinhas kennenlernen. Ein altes Ehepaar oben aus dem Dorf, die mittlerweile nur jeden dritten bis vierten Tag runter zu den Feldern kommen konnten. Dort verbringen sie dann ein paar Stunden um die Felder zu bestellen und die Ernte dann mühsam wieder nach oben zu schleppen. Man kann noch nicht mal sagen, dass die Leute böse gewesen wären. Im Gegenteil, sie waren sehr nett und herzlich zu Susanna und Stefan. Die beiden hatten sich vorgestellt und erklärt, dass sie den Hund jeden Tag besuchen kommen, um ihn zu füttern und zu streicheln und sich sogar ein bisschen mit diesem Ehepaar angefreundet. Sie gingen sehr behutsam vor, da sie versuchen wollten die Situation für den Hund zu klären. Auf vorsichtiges Anfragen, warum der Hund denn angekettet sei und dass er doch hier sehr einsam sei, sind sie aber nur auf Unverständnis gestoßen. Für das einheimische Ehepaar hatte der Hund hier ein wunderbares Leben.

Ja und dann begann das zähe Ringen um den Hund. Die beiden wollten nicht zu forsch an die Sache rangehen, weil die Leute vielleicht dann stur geworden wären. Aber Susanna und Stefan haben nicht locker gelassen und es endlich dieses Jahr geschafft Bolinhas freizukaufen. Da sie aber selbst schon mehrere Tiere aus dem Tierschutz zu Hause haben, konnten sie ihn leider nicht bei sich aufnehmen. Deswegen hofften sie, dass er über Streetdogs Madeira eine wunderbare Familie findet, in der er endlich glücklich werden kann.

Bolinhas bei VetMadeira

Am 28.06.2021 hat Stefan K. Bolinhas dann zu VetMadeira gebracht, wo er gründlich untersucht wurde. Unser kleiner Held hatte Gott sei Dank keine Herzwürmer. Er wurde mit Parasitenschutz innerlich und äußerlich versorgt und geimpft! Die Kastration wurde dann in der 27.KW durchgeführt. Vielen Dank an an dieser Stelle auch an VetMadeira!

Am 13.07.2021 durfte Bolinhas dann ins Le Petz ziehen. Die Kastration hat er sehr gut überstanden und nun endlich konnte er seine Freiheit genießen. Er kommt super klar mit den anderen Streetdogs, rennt, spielt, genießt sein Essen... - wir sind so froh, dass er endlich ein LEBEN hat! Am Samstag, dem 28.08.2021 hatte Bolinhas dann Besuch im Le Petz von ganz lieben Menschen. Seine Retter/in waren bei ihm um ihm zu sagen, dass er sehr bald mit ihnen nach Deutschland fliegen dürfte! Ein Glückspilz, mit dem wir uns alle sehr mitfreuen! Wie im Märchen!

Bolinhas durfte also mit seinen Rettern nach Nordrheinwestfalen reisen und hatte sich schon nach kurer sehr gut bei seiner Pflegestelle eingelebt! Bolinhas ist ein agiler, aufgeweckter kleiner Kerl. Er interessiert sich für alles und schaut bei allem neugierig zu. Beim Spaziergang ist er freundlich anderen Menschen und Hunden gegenüber. Er will spielen und toben! Leider sind die beide Hunde von Susanna und Stefan absolut das Gegenteil davon. Die liegen den ganzen Tag irgendwo herum und dösen. Das ist Bolinhas definitiv zu langweilig. Er ist ein Hund, der gefordert werden will und der Action braucht! Lange Spaziergänge genießt er sehr und trotz der langen Zeit an der Kette, hat er eine jezt schon unglaubliche Kondition. Er ist ein Schmusehund, will ständig gestreichelt und betüddelt werden!

Mittlerweile hat Bolinhas sein endgültiges Zuhause gefunden. Seine Retter Susanna und Stefan haben Bolinhas Märchen wahr werden lassen und ihm bei guten Bekannten die liebevolle Familie ermöglicht, nach der er sich jahrelang einsam und verlassen, an einer Kette befestigt, gesehnt hat.

Uns bleibt der Dank an Susanna und Stefan, die durch ihren beherzten Einsatz Bolinhas von jahrelangen Qualen erlösen konnten und der Appell an alle, nicht wegzusehen, sondern zu helfen. Ein einfaches Informieren reicht meist schon aus, damit ein Tier vielleicht nicht mehr leiden muss!

Sie haben Fragen oder Anregungen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Video - Bolinhas tobt im LePetz

 


 

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