April 2020
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Es ist zum Verzweifeln . . .
Wie wohl überall auf der Welt, herrscht auch im Moment auf Madeira der Ausnahmezustand.
Touristen wurden bis Ende März ausgeflogen. Die Hotels stehen leer. Die Gastronomie, Souvenirläden und alles, was vom Tourismus lebt, bangt um die Existenz. Dies und die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 durch die eigenen Haustiere, sind wohl die Hauptgründe, warum im Moment etliche Hunde auf Madeira ausgesetzt werden.
Ausgesetzte Hunde haben es ungleich schwerer, auf der Straße zurecht zu kommen. Und so ziehen sie nachts durch die Straßen, weinend vor Hunger und rufen damit die Hundehasser auf den Plan. Misshandlungen und Vergiftungsaktionen sind vorprogrammiert.
Aber nicht nur der Mensch stellt eine Gefahr dar. Im Moment ist das Wetter auf Madeira für dortige Verhältnisse schlecht. Es regnet immer wieder bei Temperaturen von „nur“ etwa 10 Grad. Die Hunde wissen nicht, wohin. Die wenigen Unterschlupfe sind belagert, es kommt auch unter den Hunden immer wieder zu Beißereien um die besten Plätze.
Und wo viele unkastrierte Hunde aufeinandertreffen, stellt sich auch bald wieder Nachwuchs ein – ein weiteres, großes Problem.
Wo fängt man also an? Wichtig ist sicherlich, die nachts nach Futter jaulenden Hunde mit Futter zu versorgen. Hierfür wird im Moment unglaublich viel Futter gebraucht. Und Manpower! Einladen, rumfahren, säckeweise füttern… Das alles kostet viel Zeit und Energie! Paulo ist jeden Tag zum Füttern auf der Straße, sucht nach den Verstecken und versucht schwangere Hündinnen einzufangen, damit wir sie kastrieren lassen können.
Und dann die Entscheidung – wem hilft man als erstes.
Tagsüber ist ein Rudel ausgesetzter Hunde in der Umgebung rund um das Maxmat Shopping-Center Funchal unterwegs. Mittendrin eine heiße Hündin – wir haben sie Femy getauft und ein magerer, kränklich aussehender Rüde – Sidney .
Um ungewünschten Nachwuchs zu vermeiden, haben wir Femy aus dem Rudel genommen. Sie ist im Moment in der Hundepension LePetz , bis ihre Hitze vorüber ist und sie kastriert werden kann. Femy ist eine liebe, aufgeschlossene Hündin und hat in Suki bereits eine Freundin gewonnen.
Sydney war unübersehbar nicht in Ordnung. Viel zu dünn und dehydriert. Er wurde von Ana zu VetMadeira gebracht, dort untersucht und mit Infusionen versorgt. Gott sei Dank ist er herzwurmfrei – es fehlte ihm wohl „nur“ an Nahrung und Wasser. Aufgepäppelt und wieder fit wurde er umgehend kastriert und geimpft und durfte ebenfalls ins Le Petz ziehen. Er ist sehr lieb und dankbar, gibt Pfötchen und liebt Menschen. Es ist davon auszugehen, dass er bis vor kurzem noch eine Familie hatte…
Vasco, Ana und Paulo sind pausenlos unterwegs, um weitere heiße oder trächtige Hündinnen sowie kranke Hunde zu finden – und natürlich, um sie zu füttern. Die Kapazitäten sind langsam erschöpft, wohin mit den vielen Hunden?
Der Tag hat somit nicht Stunden genug, von den Kosten ganz abgesehen. Es scheint im Moment ein Kampf gegen Windmühlen, unsere Helfer vor Ort gehen buchstäblich auf dem Zahnfleisch. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Zusätzliche Manpower ist aufgrund Covid-19 nicht möglich.
Vielleicht möchte uns jemand durch eine Geldspende unterstützen, wie sind für jede Hilfe dankbar!
- Streetdogs Madeira e.V.
- Kreissparkasse St. wendel
- IBAN: DE72 5925 1020 0120 3895 80
- BIC: SALADE51WND
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